Die Landung des Großen Kurfürsten auf der Insel Rügen 1678
Nach dem Sieg bei Fehrbellin (1675) war das nächste Ziel Kurfürst Friedrich Wilhelms, seinen auf einem Erbvertrag (1529) beruhenden Anspruch auf das Herzogtum Pommern gegen die schweden durchzusetzen. Bundesgenossen für sein Vorhaben fand der Kurfürst in den Niederlanden, vor allem aber in König Christian V. von Dänemark, der die Insel Rügen für sich beanspruchte. Mit der eroberung der Inseln Usedom und Wollin, dem Fall von Anklam und Demmin setzte Friedrich Wilhelm in den folgenden Monaten seine Erfolge fort. Die Invasion Rügens war auf den 12. September 1678 festgelegt. Die Dänen landeten pünktlich am Kap Arkona und drängten die Schweden nach Süden. Schlechten Windes wegen gingen die Brandenburger, ihr Kurfürst, der Kronprinz und Feldmarschall Georg von Derfflinger, von der niederländischen Flotte gedeckt, erst einen Tag später im Südosten bei Neukamp an Land. Am 26. September 1678 war Rügen eingenommen; am 25. Oktober kapitulierte auch Stralsung, vor der feindlichen Übermacht, gefolgt von Greifswald am 16. November. Man könne Gott nicht genug dank, schrieb Friedrich Wilhelm dem Kaiser, dass der deutsche Boden nunmehr von fremden Gästen gesäubert und das Herzogtum Pommern unter seine Botmäßigkeit, dahin es von Gott und Rechts wegen gehöre, nunmehro gänzlich gebracht worden sei. Doch er täuschte sich, im Frieden von St.-Germain-en-Laye (1679) musste er auf Frankreichs Betreiben erneut auf die vorpommerschen Gebiete verzichten. Erst König Friedrich Wilhelm I., der Enkel des Großen Kurfürsten, erreichte das Ziel, als er nach dem Ende des Nordischen Krieges im Frieden von Stockholm (1720) gegen eine Zahlung von zwei Millionen Talern an die Schweden Stettin und Vorpommern bis zur Peene für Brandenburg-Preußen erwarb ( Preussenarchiv, Iselin Gundermann).
Zeichnung: Andreas Gagelmann Gravur: Daniel Lepeltier
Zeichnung: Andreas Gagelmann Gravur: Daniel Lepeltier
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