Reformationszeit- Martin Luther/Junker Jörg
Am 4.Mai 1521 läßt Kurfürst Friedrich der Weise Luther auf die Wartburg bei Eisenach bringen. Der mächtige Kurfürst hofft, dadurch Luther kurzzeitig aus dem Rampenlicht zu nehmen und die ständigen Angriffe auf die reformatorische Bewegung etwas abzuschwächen.
Luther lebt nun incognito auf der Wartburg: er nennt sich Junker Jörg und "pflegt Haupthaar und Bart". Luther jedoch leidet unter der Verbannung: " im Reich der Vögel", wie er sagt, hat er an allerlei körperlichen Gebrechen zu leiden. Auch die vielen teils von ihm selbst, teils durch andere berichteten Kämpfe mit dem Satan, wie der sprichwörtliche Wurf mit dem Tintenfaß, mögen ihm in dieser Zeit arg zu schaffen gemacht haben....
Luther widmet sich einer neuen Aufgabe: so übersetzt er in nur elf Wochen das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche.
Auf Vermittlung seines Freundes Lucas Cranach dem Älteren heiratet er am 13. Juni 1525, die 1523 aus dem Kloster Nimbschen bei Grimma entflohene Nonne Katharina von Bora, die seitdem Zuflucht in Wittenberg gefunden hatte.
Die Ehe mit der sechzehn Jahre jüngeren Katharina wird aber gegen den Rat vieler anderer Freunde geschlossen, die darin schon den Untergang der Reformation sehen.
Katharina führt fortan den Haushalt, vor allem die Haushaltskasse, mit der Doktor Luther, wie berichtet wird, gar nicht umgehen konnte. Sie erweist sich außerdem als gute Hausfrau und Gärtnerin.
In Luthers Haushalt leben nicht nur seine Frau und später seine sechs Kinder, sondern auch eine Ver- wandte Katharinas und seit 1529 die sechs Kinder von Luthers Schwester. Außerdem beherbergt Luther Studenten in seinem Hause, um die Haushaltskasse aufzubessern.
Kennzeichnend für das Familienleben der Luthers sind auch die vielen aufgezeichneten Tischreden des Reformators, in denen Luthers Sprache und Volksverbundenheit deutlich wird.(www.luther.de)
Zeichnung: Michael Behring Gravur: Rolf Grünewald
Zeichnung: Michael Behring Gravur: Rolf Grünewald
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